Zwei Männer bei einer Konferenz.

Sachsen auf Zukunftsmission

Der Freistaat Sachsen versteht sich als dynamische Innovationsregion im Herzen Europas und will auch in Zukunft an der Spitze der ideenreichen Länder in Deutschland stehen.

Für die erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels hat Ministerpräsident Michael Kretschmer am 19. August 2019 den Innovationsbeirat, ein hochrangiges Expertengremium aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft, ins Leben gerufen. Auftrag des Beirates ist es, Innovationspotentiale in Sachsen zu heben und die Staatsregierung bei der Strukturentwicklung in den sächsischen Braunkohleregionen in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier beratend zu unterstützen. Geleitet wird der Innovationsbeirat durch den früheren langjährigen Präsidenten der TU München, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann.

Im Juli 2021 hat der Innovationsbeirat Sachsen den Empfehlungsbericht MISSION SACHSEN 2038 an den Ministerpräsidenten und Herrn Staatsminister Schmidt übergeben. Der Bericht enthält insgesamt zehn Zukunftsmissionen für die Strukturentwicklung in Sachsen, um den Weg in ein postfossiles Zeitalter der Klimaneutralität erfolgreich zu beschreiten, neue wertschöpfungsintensive und produktive Wachstumspfade zu definieren und weitere Innovationskräfte im Freistaat freizusetzen.

Diese zehn Zukunftsmissionen wurden vom SMR und der SAS gemeinsam mit den Revieren in fünf strategische Entwicklungsschwerpunkte zusammengefasst, die im Folgenden kurz vorgestellt werden.

Michael Kretschmer und zwei weitere Männer bei einer Konferenz.
MISSION SACHSEN 2038 Eine schematische Darstellung des Empfehlungsberichts MISSION SACHSEN 2038. Mission Sachsen 2038 Zehn Zukunftsmissionen für Sachsen 2038 Energiemodellregion Sachsen Wasserstoffmodellregion Sachsen Kreislaufwirtschaft Gesundheitsregion von morgen Intelligente Wirkstoffentwicklung Bioökonomie, Biotech und Biopharma Mikroelektronik der nächsten Generation Anwendung von Mikro- und Nanoelektronik, Quantentechnologien und Künstlicher Intelli - genz Mobilität von morgen Leichtbau, Additive Fertigung Schwerpunkte der Strukturentwicklung Lausitzer Revier Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie Gesundheitsmodellregion Energiemodellregion Mobilität und IT Tourismus und lebenswerte Regionen Mittel- deutsches Revier Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie Gesundheitsmodellregion Energiemodellregion Mobilität IT Tourismus und lebenswerte Regionen aufbau Fachnetzwerke MISSION SACHSEN 2038 Eine schematische Darstellung des Empfehlungsberichts MISSION SACHSEN 2038. Mission Sachsen 2038 Zehn Zukunftsmissionen für Sachsen 2038 Energiemodellregion Sachsen Wasserstoffmodellregion Sachsen Kreislaufwirtschaft Gesundheitsregion von morgen Intelligente Wirkstoffentwicklung Bioökonomie, Biotech und Biopharma Mikroelektronik der nächsten Generation Anwendung von Mikro- und Nanoelektronik, Quantentechnologien und Künstlicher Intelligenz Mobilität von morgen Leichtbau, Additive Fertigung Schwerpunkte der Strukturentwicklung Lausitzer Revier Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie Gesundheitsmodellregion Energiemodellregion Mobilität und IT Tourismus und lebenswerte Regionen aufbau Fachnetzwerke Mittel- deutsches Revies Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie Gesundheitsmodellregion Energiemodellregion Mobilität IT Tourismus und lebenswerte Regionen

Historie der Fachnetzwerke

Mit Inkrafttreten des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) 2020 wurden in beiden Revieren bereits viele Projekte entwickelt und umgesetzt.
In beiden sächsischen Revieren wurde aufbauend auf den vorhandenen Projekten mit regionalen Akteurinnen und Akteuren Strategiegespräche und -workshops durchgeführt. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass eine große Mehrheit der beteiligten regionalen Akteurinnen und Akteure sowie der Vertreter der kommunalen und Landesverwaltung die thematische Fokussierung des Prozesses auf strategische Entwicklungsschwerpunkte für zielführend hält. Daher wurde sich auf fünf zentrale Entwicklungsschwerpunkte in den Revieren verständigt:

  1. Mobilität und IT*
  2. Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie
  3. Energiemodellregion
  4. Gesundheitsmodellregion
  5. Tourismus und lebenswerte Regionen

*Im Mitteldeutschen Revier sollen die Entwicklungsschwerpunkte Mobilität und IT getrennt voneinander betrachtet werden, so dass es hier sechs strategische Entwicklungsschwerpunkte gibt.

Um für den Strukturwandel zielführende Projekte losgelöst von den einzelnen Finanzierungsinstrumenten (Richtline InVKG, STARK-programm, JZF, Kredite etc.) einen themenspezifischen fachlichen Austausch bis hin zur Entwicklung neuer Projektideen zu unterstützen und voranzubringen, wird die Bereitstellung einer entsprechenden Plattform (in weiteren Gesprächsrunden und folgend als „Fachnetzwerk“ bezeichnet) grundsätzlich angedacht.

In Auswertung der Ergebnisse und Diskussionen anlässlich der Workshops zur Bildung von Fachnetzwerken am 23. September 2022 im Mitteldeutschen Revier sowie am 7. Oktober 2022 im Lausitzer Revier soll in jedem der beiden sächsischen Revierteilen für jeden strategischen Entwicklungsschwerpunkt je ein Fachnetzwerk eingerichtet werden. Dabei sollen Querschnittsthemen wie beispielsweise die Fachkräftesicherung, die Interessen von Kindern und Jugendlichen sowie die Gleichstellungsthematik jeweils mitbetrachtet werden.

Mit Hilfe der Fachnetzwerke soll ein Beitrag dazu geleistet werden, mit noch stärkerem Fokus für den Strukturwandel sinnvolle, nachhaltige und (zeitnah) umsetzbare Projekte zu identifizieren und zu entwickeln, die zu den verschiedenen strategischen Ausrichtungen passen. Vom frühzeitigen Austausch und der Beratung in den Fachnetzwerken wird erwartet, dass umsetzbare Projekte schneller bewilligt und realisiert werden können. Zudem gibt es durch den Austausch der Akteurinnen und Akteuren eine bessere Verzahnung der Projekte und Parallelentwicklungen können somit vermieden werden.

Die Einrichtung der Fachnetzwerke ist ein Angebot an die Akteurinnen und Akteure, sich in den Strukturentwicklungsprozess einzubringen und zugleich eine Chance, hierdurch zur Weiterentwicklung des Strukturentwicklungsprozesses beizutragen. Darüber hinaus wird dem Wunsch und der Erwartung nach einer noch breiteren Beteiligung und dem Transparenzgedanken Rechnung getragen. Wichtige Querschnittsthemen wie die der Fachkräftebindung und –gewinnung oder die sich aus der demografischen Entwicklung ergebenden Handlungsbedarfe können stärker herausgearbeitet und in den Blick genommen werden.

Arbeitsweise der Fachnetzwerke
am Beispiel der Energiemodellregion

Arbeitsweise der Fachnetzwerke am Beispiel der Energiemodellregion Eine schematische Darstellung der Arbeitsweise der Fachnetzwerke am Beispiel der Energiemodellregion. Projektinitiative / Strategie / Grundsätze Fachnetzwerk Energiemodellregion 1. „Fachnetzwerk“ (Expertenbeirat) grundsätzliche Strategie, fachtechnische Bewertung von Projekten Fach-AG kann selbst Ideen entwickeln sowie einreichen 2. „Fachgruppe Regionalentwicklung“ Ordnungspolitische Bewertung und Einschätzung der Realisierbarkeit 3. „Fachgruppe Förderung“ Finanztechnische Bewertung/ Förderfähigkeitscheck kursorische Beratung an einem Tag verbale Empfehlung Input: aktuelles Fachwissen aus Wissenschaft und Praxis, Landesstrategien, regionale Strategien, innovative Projektideen, Beteiligungsformat Projektträger Verfahren nach RL InvKG Einreichung der entwickelten Projektidee in ASTER SAS/Förderbank Qulifizierung bis zur Umsetzung Verfahren in anderer Förderung Einreichung bei anderem Förderprogramm/ Förderbank Output: Informationsgewinn, bessere strategische Abstimmung, Verbesserung Akzeptanz, Beitrag zur Umsetzung Strategien Projektrealisierung Arbeitsweise der Fachnetzwerke am Beispiel der Energiemodellregion Eine schematische Darstellung der Arbeitsweise der Fachnetzwerke am Beispiel der Energiemodellregion. Projektinitiative / Strategie / Grundsätze Fachnetzwerk Energiemodellregion Fach-AG kann selbst Ideen entwickeln sowie einreichen „Fachnetzwerk“ (Expertenbeirat) grundsätzliche Strategie, fachtechnische Bewertung von Projekten 1. „Fachgruppe Regional- entwicklung“ Ordnungspolitische Bewertung und Einschätzung der Realisierbarkeit 2. „Fachgruppe Förderung“ Finanztechnische Bewertung/ Förderfähigkeitscheck 3. kursorische Beratung an einem Tag verbale Empfehlung Input: aktuelles Fachwissen aus Wissenschaft und Praxis, Landesstrategien, regionale Strategien, innovative Projektideen, Beteiligungsformat Verfahren nach RL InvKG Projektträger Einreichung der entwickelten Projektidee in ASTER SAS/Förderbank Qulifizierung bis zur Umsetzung Verfahren in anderer Förderung Einreichung bei anderem Förder- programm/ Förderbank Output: Informationsgewinn, bessere strategische Abstimmung, Verbesserung Akzeptanz, Beitrag zur Umsetzung Strategien Projektrealisierung

Die Besetzung der Fachnetzwerke erfolgt in enger Abstimmung der SAS-Koordinierungsstelle (Fachnetzwerkmanagement) dem Sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung (Abteilung 3) und den Fachministerien.

Die Entwicklungsschwerpunkte und
Fachnetzwerke im Überblick

Gesundheitsmodellregion –
modern für beste Gesundheit

Die Reviere sollen zu einer europäischen Modellregion entwickelt werden, in der die neusten Gesundheitstechnologien in Ausbildung, Lehre, Forschung und Praxis Anwendung finden. So sollten künftig u.a. digitale Gesundheitstechnologien, insbesondere digitale medizinische Anwendungen für den ländlichen Raum, erforscht, entwickelt und in die Gesellschaft überführt werden. Die Bandbreite reicht dabei vom Einsatz roboterassistierender Chirurgiesysteme bis hin zur medizinischen Wirkstoffforschung. Eine entscheidende Grundlage dafür legt auch die zukunftsorientierte und praxisgerechte Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals. Grundsätzliches Ziel ist die Sicherung und Verbesserung der medizinischen Versorgung vor Ort.

Eine Ärztin spricht mit einem freundlichen älteren Mann.

Energiemodellregion –
zukunftssicher und nachhaltig

Sachsen ist durch die Braunkohleregionen in der Lausitz und in Mitteldeutschland bereits seit langer Zeit „Energieregion“. Im Zuge der Strukturentwicklung soll Sachsen auch weiterhin eine vitale Energieregion bleiben. Das Ziel ist es bestehende mit neuen Wertschöpfungspotentialen zu verknüpfen. Hierfür soll zukünftig die Stromerzeugung sowie die Wärme- und Kälteversorgung zu 100 Prozent erneuerbar aus regionalen Kraftwerksstandorten im Zusammenspiel mit dezentralen Systemen der Erzeugung und Versorgung gewährleistet werden. Durch eine Kombination von Erneuerbaren Energien und neuen Technologien der Energieumwandlung sollen innovative Verfahren realisiert werden, die die Basis für die Transformation des Energieversorgungssystems darstellen und die Kopplung zu neuen regionalen Wertschöpfungsketten ermöglichen. Dazu sollen regionale Leuchtturmprojekte identifiziert und umgesetzt werden.
Um eine verbrauchsorientierte, zuverlässige und preiswerte Strom- und Wärmeversorgung auch in ländlichen Regionen mit ungünstiger demografischer Entwicklung zu sichern, gilt es die vorhandenen, zentralen mit neuen dezentralen Energietechnologien zu vernetzen.

Eine Solaranlage mit einem Kraftwerk im Hintergrund.

Tourismus und lebenswerte Region –
einfach lebenswert

Die Reviere bieten vielfältige Möglichkeiten der touristischen Nutzung und Naherholung. Diese gilt es gezielt auf- und weiter auszubauen, um Wertschöpfung in der Region zu sichern.
Darüber hinaus gilt es die Region für die einheimische Bevölkerung und potentiell Hinzuziehende möglichst attraktiv zu machen, auch um die notwendigen Fachkräfte für die Region zu sichern. Dies soll durch eine zukunftsorientierte Daseinsvorsorge der Kommunen in Bereichen wie Kinderbetreuung, Bildung, Freizeitangeboten, Kunst und Kultur unterstützt werden und bildet eine entscheidende Querschnittsfunktion für die Entwicklung der Reviere ganz generell.

Eine Luftaufnahme von einer Stadt mit einem Schloss an einem Fluss.

Mobilität und IT –
leistungsfähig und vernetzt

Die Mobilität der Zukunft hat vielfältige Facetten. Grundsätzlich geht es um Maßnahmen für eine zukunftsweisende, ressourcenschonendere und klimafreundlichere Entwicklung der Mobilität im Freistaat Sachsen. Dabei spielen auch ggf. unterschiedliche Mobilitätskonzepte in Städten und auf dem Land eine Rolle. Grundlage ist ein leistungsfähiger ÖPNV und ein einfach zugängliches, multimodales Gesamtverkehrssystem. Neben neuen Antriebstechnologien und digitalen Werkzeugen zur intelligenten Verkehrssteuerung geht es darum vielversprechende Technologien schneller zur Marktreife zu verhelfen sowie Teststrecken für autonomes Fahren bereitzustellen, um so Wertschöpfungspotentiale in Sachsen zu sichern und zu erschließen. Aktuelle Entwicklungen verdeutlichen, dass neue Potentiale der IT ein entscheidender Wegbereiter für die Mobilität der Zukunft sind und beides sehr eng zusammengehört.

Ein kleiner Bus an einer Bushaltestelle.

Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie –
umweltschützend und wertschöpfend

Sachsen hat laut Innovationsbeirat gute Voraussetzungen, sich zu einem deutschlandweit führenden Zentrum für zirkuläres Wirtschaften und Bioökonomie zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Batterie-, Baustoff- und Phosphorrecycling, Leichtbau, Verpackungen und Wassersystemtechnologie. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Entwicklung neuer Materialien, Grundstoffe und Prozesstechnologien ebenso, wie auf der Produktion Sektor bezogener Komponenten, Anlagen, spezifischer Recycling- oder Aufbereitungs- sowie digitaler Technologien bis hin zur Nutzung von Abwärme und synergetisch vernetzter, klimaneutraler Energiebereitstellung.

Im Zusammenhang mit der 7. Sitzung des Innovationsbeirates Sachsen wurde mit einer Vielzahl der wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen aus Sachsen die Poster-Ausstellung "Kreislaufwirtschaft in Sachsen aus Perspektive der Forschung und Wissenschaft" erarbeitet. Ministerpräsident Michael Kretschmer und Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt sind die Schirmherren der Poster-Ausstellung, die künftig als Wanderausstellung an Schulen, Berufsschulen und außerschulischen Einrichtungen im Rahmen der Initiative Struktur im Wandel und im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu sehen sein wird.

Eine Luftaufnahme von einem Gelände mit mehreren Bagger.

Koordinierungsstelle Fachnetzwerkmanagement

Lausitzer Revier

Herr Markus Gießler

Netzwerkmanager
Markus Gießler

Mitteldeutsches Revier

Herr Uwe Bruchmüller

Netzwerkmanager
Uwe Bruchmüller